Hagelschaden am Auto

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Was ist beim Hagelschaden am Auto zu tun und wann zahlt die Versicherung?

Binnen weniger Minuten können Hagelgewitter Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen und landwirtschaftlichen Flächen verursachen, die in die Milliarden gehen: 2020 wurden über 1,1Millionen Sturm- und Hagelschäden in der Sachversicherung registriert, die die deutschen Gesellschaften insgesamt 1,3 Milliarden Euro kosteten. 350 Millionen entfielen auf die 140.000 Sturm- und Hagelschäden an versicherten Kraftfarzeugen. Je nach Größe der Hagelkörner sind unterschiedliche Auswirkungen auf im Freien geparkte Pkw zu verzeichnen: Von leichten Dellen über tiefe Beulen inklusive abplatzendem Lack bis hin zu eingeschlagenen Front-, Heck- und Seitenscheiben reicht die Palette. Dringt durch den Glasbruch Starkregen ins Auto, sind auch wirtschaftliche Totalschäden möglich – kein Wunder, bei Hagelkörnern, die bei einem – zugegebenermaßen seltenen - Durchmesser von zehn Zentimeter und mehr bis zu einem Pfund Gewicht und Fallgeschwindigkeiten jenseits der 150 Stundenkilometer erreichen können.

Bei FairGarage finden Sie zerfizierte Karosseriebetriebe, die den Hagelschaden an Ihrem Auto fachgerecht reparieren.  

FAQ: Hagelschaden

Von welchen Versicherungen sind Hagelschäden abgedeckt?

Als Elementarereignis sind Hagelschäden am Fahrzeug von der Teilkasko-Versicherung abgedeckt. Egal, wann und wo der Versicherungsnehmer von einem Unwetter überrascht wird – solange er seine Versicherungsbeiträge bezahlt hat und die Schadenhöhe die vereinbarte Selbstbeteiligung übersteigt, leistet die Teilkasko.

Sind Hagelschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung abgedeckt?

Wer nur mit der Kfz-Haftpflichtversicherung unterwegs ist, muss selbst bezahlen.

Ändert sich bei einem Hagelschaden der Schadenfreiheitsrabatt?

Der Schadenfreiheitsrabatt bleibt für die Vollkaskoversicherung von der Regulierung unberührt.

Was wird bei einem wirtschaftlichen Totalschaden erstattet?

Riesige Hagelkörner in einer Hand - möglicher Grund des Hagelschadens

Wichtig ist zu wissen, dass Hagelschäden bei einem wirtschaftlichen Totalschaden nur bis zur Höhe des Wiederbeschaffungswertes erstattet werden. Liegt der Reparaturaufwand höher, erhält der Versicherungsnehmer den Wiederbeschaffungswert, abzüglich des Restwertes des Autos erstattet. Dabei gibt es bei manchen Kfz-Versicherungen inzwischen ein Modell der Direktregulierung: Der Versicherungsnehmer erhält einen Scheck in Höhe des Wiederbeschaffungswertes seines Fahrzeuges, dieses wird abgeholt und über Restwertbörsen vermarktet, während der Autofahrer sich um den Kauf eines neuen Modells kümmert.

Wann ist die fiktive Abrechnung möglich?

Ist die Lackoberfläche nicht beschädigt, kann sich der Versicherungsnehmer auch für eine fiktive Abrechnung entscheiden: Er erhält die Kosten, die für eine fachgerechte Reparatur notwendig wären, ohne die Dellen im Blech beheben zu lassen. Die Dellen im Fahrzeug sind dann allerdings weiter vorhanden, was nicht nur die Ästhetik mindert, sondern auch den Zeitwert des Kfz. Ein weiteres Problem tritt auf, wenn der Autofahrer erneut in einen Hagelschlag gerät. Denn dann muss nachgewiesen werden können, welche Dellen neu entstanden - und welche bereits da waren. Die "alten" Dellen werden in Abzug gebracht.

Wie werden Hagelschäden festgestellt?

Hagelschaden an der Motorhaube eines schwarzen Autos

Wie bei einem Wildunfall wird die Kfz-Versicherung überprüfen, ob das versicherte Fahrzeug tatsächlich einem Hagelunwetter ausgesetzt war. Hierzu liegen den Gesellschaften deutschlandweit die Daten der Wetterdienste vor, um sie mit dem angegebenen Datum und Standort abzugleichen. Sind in einer Region viele Fahrzeuge von einem schweren Gewitter mit Hagelschlag betroffen, organisieren die Versicherer gemeinsam mit Reparaturdienstleistern oft Massenbesichtigungen vor Ort. Dazu wird in der Region eine ausreichend große Halle angemietet, in der Kfz-Sachverständige die betroffenen Fahrzeuge eins nach dem anderen begutachten, um die entstandenen Schäden zu dokumentieren.

Erfassung der Hagelschäden mit Hagelscanner

In Ausnahmenfällen kommt dabei auch top-moderne Technik unterstützend zum Einsatz: Sogenannte Hagelscanner ermöglichen die Erfassung der Hageldellen per Kamera. Dazu stellt der Kunde sein Auto entweder in einem geschlossenen Scanner ab, wo es bis ins kleinste Detail vermessen wird. Alternativ finden sogenannte Portalscanner Verwendung, die „im Vorbeifahren“ die Beulen und Schäden am Kraftfahrzeug ausmessen und zählen. Beide High Tech-Geräte liefern ihre Ergebnisse direkt in die Kalkulationssysteme der Sachverständigen-EDV und entlasten die Versicherungsmitabeiter vom aufwändigen und ermüdenden „Zählen von Hand“.

Ist der Hagelschaden erfasst und in Euro und Cent beziffert, kann sich der Autofahrer vor Ort entscheiden, ob er einen Scheck entgegennimmt oder sein Fahrzeug reparieren lässt. Meist sind bei Massenbesichtigungen bereits Spezialunternehmen vor Ort, die die Hageldellen mit Profiwerkzeugen ohne die Notwendigkeit einer teuren Lackierung fachgerecht instandsetzen.

Alles rund um die Reparatur von Hagelschäden finden Sie hier.

Wie entstehen Hagelgewitter?

Schwere Unwetter gehören zu den heißen Sommermonaten wie Freibadbesuche oder Eistüten. Laut Aufzeichnungen des GDV konzentrieren sich die Gewitter vor allem auf den Zeitraum zwischen Mai und August, der auch als „Hagelsaison“ bezeichnet wird. Aber wie wird aus einem normalen Unwetter eine zerstörerische Hagelzelle? Dazu müssen laut Deutschem Wetterdienst gleich mehrere Voraussetzungen zusammentreffen: Entscheidend sind vor allem wasserreiche Wolken und - durch starke Temperaturunterschiede innerhalb der Zelle ausgelöste - starke Aufwinde von 20 bis 30 Metern pro Sekunde.

Schichtweiser Aufbau

Beinhalten die niedrigeren Schichten der Gewitterwolke zudem nur wenige Kristallisationskerne oder Hagelembryos, an denen sich unterkühltes Wasser sammeln und schließlich gefrieren kann, ist die Basis dafür geschaffen, dass die Eispartikel einige Kilometer über der Erde kreisen und dabei wachsen und gedeihen können: Die Teilchen werden durch Aufwinde nach oben gerissen, zusätzliches Wasser lagert sich an und wird zu Eis. Die kleinen Kugeln werden schwerer und folgen der Schwerkraft nach unten, von wo sie die Thermik der Wolke wieder nach oben befördert. So entstehen durch einen fortlaufenden Gefrierungsprozess nach und nach die deutlich erkennbaren Schichten großer Hagelkörner – bis diese zu schwer sind, um von den Aufwinden getragen zu werden und den Weg gen Erde antreten. Durch die inzwischen erreichte Größe und Temperatur von unter 0 Grad Celsius schmilzt das Mini-Geschoss auf seiner Reise nach unten nicht.

Höheres Risiko im Süden der Republik

Die Zahl der schweren Hagelereignisse nimmt dabei kontinuierlich zu: Wurden 1986 noch fünf Tage pro Jahr mit entsprechenden Unwettern verzeichnet, waren es 2004 bereits 34 – Tendenz weiter steigend. Bis im Jahr 2100 könnte die Zahl um über 50 Prozent ansteigen. Auch regionale Unterschiede sind auszumachen: Tendenziell nimmt die Gefährdung von Norden nach Süden sowie von Osten nach Westen hin zu, besonders betroffen sind der Süden von Baden-Württemberg und Bayern. Hier haben die Alpen, der Schwarzwald und die Schwäbische Alb entscheidenden Einfluss auf die Bildung und Schwere von Gewittern: lokale Windsysteme, die regional unterschiedlichen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten und natürlich die Höhenlagen bestimmen das (Un)Wetter vor Ort. Auch die im Westen Deutschlands regelmäßiger von Hagel betroffenen Gegenden bieten mit ihren Mittelgebirgen entsprechende topographische Voraussetzungen. Wirkliche Sicherheit gibt es aber nirgendwo in Deutschland.