Ventilschaftdichtung wechseln

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Ventilschaftdichtung wechseln – Kosten, Aufwand und Schadensanzeichen

Trotz hoher Zuverlässigkeit und langer Lebensdauer sind Ventilschaftdichtungen, oft auch als Ventilschaftabdichtungen bezeichnet, Verschleißteile. Hohe Temperaturen, aggressive Chemikalien und mechanische Beanspruchung führen im Laufe der Zeit zu Materialermüdung und Abnutzung. Dabei werden die Dichtungen spröde und hart. Eine zuverlässige Abdichtung ist dann nicht mehr gewährleistet. Das Auswechseln der Dichtungen ist komplex. In meisten Fällen ist es langwierig, die defekten Ventilschaftdichtungen überhaupt zu erreichen, bevor diese kontrolliert oder gewechselt werden können. Aus diesem Grund ist dies eine Aufgabe für eine Fachwerkstatt.

Auf FairGarage finden Sie nicht nur zuverlässige Meisterwerkstätten in Ihrer Umgebung, welche die Reparatur ausführen können. Sie finden hier auch Informationen zu den Symptomen einer defekten Ventilschaftdichtung. Sie erfahren auch wie hoch Aufwand und Kosten für den Austausch der defekten Dichtungen sind.

Aufbau und Funktion der Ventilschaftdichtung

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Bei fast allen modernen Motorentypen sitzen im Zylinderkopf neben den Zündkerzen die Ein- und Auslassventile. Im Wesentlichen sind die Ventile stiftartige Bauteile mit einer Art Teller an einer Seite. Bei laufendem Motor drücken die Nocken der Nockenwelle die Ventile gegen eine Federkraft in den Brennraum. Auf diese Weise werden die Ein- und Auslassventile geöffnet um die Funktion des Motors zu steuern. Damit sie sich leicht bewegen können, brauchen die Ventile in ihrer Führung minimales Spiel. Dennoch darf aber kein Öl über den Ventilschaft in den Verbrennungsraum gelangen. Um das zu verhindern ist jedes Ventil mit einer Ventilschaftdichtung ausgestattet.

Aussehen

Optisch erinnert die runde Ventilschaftdichtung an einen Ring. Die Dichtung ist etwa zehn Millimeter hoch und hat – je nach Größe des Motors – einen Durchmesser von etwa zehn Millimetern und mehr. Auf der Innenseite ist die Dichtung mit einem gewindeförmigen Ölabstreifer versehen. Im Kern besteht die Dichtung aus Kautschuk, der von einem Federring an den Ventilschaft gedrückt wird. So hat das Ventil ausreichend Bewegungsfreiheit, ohne dass Motoröl in den Zylinder gelangen kann. Der Verbrennungsprozess oberhalb des Kolbens würde dadurch erheblich gestört, weil Ventil und Zündkerze verkoken könnten.

Anzeichen für einen Defekt

Die optische Prüfung der Ventilschaftdichtung bei Verdacht auf einen Defekt sowie erst recht ein einfacher Wechsel der Dichtungen sind nicht möglich. Bei Verdacht ist es wichtig, auf typische Symptome eines Defekts zu achten. Symptome einer defekten Ventilschaftdichtung können ein extrem hoher Ölverbrauch, blaue Abgase beim Kaltstart, übermäßiger Abgasqualm beim Gangwechsel sein. Auch Verbrennungsgase im Kurbelgehäuse und im Luftfilter können auf eine defekte Ventilschaftdichtung hindeuten. Es kann hier allerdings auch ein anderer Defekt mit ähnlichen Symptomen vorliegen.

Risiken beschädigter Ventilschaftdichtungen

Akut kann bei einer defekten Ventilschaftdichtung nichts passieren. Eine Fahrt zur Werkstatt zum Wechseln ist problemlos möglich. Mit dem Wechsel der defekten Dichtungen sollte man aber nicht allzu lange warten. Bei einer defekten Dichtung wird der Motor mehr Motoröl als üblich brauchen, was auch ein Kostenfaktor und umweltschädlich ist. Zudem setzt sich an den Ventilen mit der Zeit Ölkohle ab, was auf Dauer zu weiteren Problemen im Motor führt. Deshalb sollte man möglichst schnell einen Termin mit der Werkstatt vereinbaren. Für das Wechseln der Ventilschaftabdichtungen sind benötigt eine Werkstatt mit viel Know-how und Spezialwerkzeuge. Außerdem erfordert diese Arbeit Geduld, viel Geschick und Erfahrung. Der Mechaniker muss sehr sorgfältig arbeiten. Übrigens werden in der Regel alle Ventilschaftabdichtungen eines Motors gewechselt, weil diese Arbeit so aufwändig ist.

Wechsel der Ventilschaftdichtung in der Werkstatt

Um die Ventilschaftdichtungen begutachten und bei Bedarf wechseln zu können, muss der Experte sie zunächst einmal erreichen. Das ist leichter gesagt als getan, denn die Dichtungen sind bei modernen Fahrzeugen nur schwer zugänglich. Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten die Ventilschaftabdichtungen auszuwechseln. Entweder die Werkstatt verfügt über Spezialwerkzeug zum Tausch der Dichtungen am eingebauten Zylinderkopf oder der Kopf selbst muss komplett abgenommen werden. Dann ist zugleich der Wechsel der Zylinderkopfdichtung und weiterer Dichtungen erforderlich.

Bei beiden Methoden muss der Mechaniker am Motor von oben zunächst Verkleidungen, Leitungen und Kabel abbauen um den Zylinderkopf frei zu legen. In jedem Fall müssen die Zündkerzen ausgebaut werden.

Nahaufnahme der neuen Ventilschaftdichtungen nach dem Wechsel in der Werkstatt

Wenn es möglich ist, die Nockenwelle aus dem eingebauten Zylinderkopf auszubauen, dann kann der Zylinderkopf meistens montiert bleiben. Sobald die Nockenwelle ausgebaut ist, wird der Motor soweit gedreht, bis der erste Kolben im unteren Totpunkt steht. Dann wird über die Zündkerzenbohrung Druckluft in den Zylinder gepumpt. Dadurch werden die Ventile gegen ihren Sitz gedrückt. Mit Spezialwerkzeug wird nun die Ventilfeder runter gedrückt. Dann entnimmt der Mechaniker die Keile sowie die Ventilfeder. Nun ist der Zugriff auf die Ventilschaftdichtung frei. Die Dichtung wird gegen ein neues Exemplar ausgewechselt. Ventilfeder und Keile werden wieder eingebaut und der Vorgang an den verbliebenen Ventilen wiederholt.

Lässt sich die Nockenwelle aus dem eingebauten Zylinderkopf nicht ausbauen dann muss der komplette Zylinderkopf abgenommen und dann die Nockenwelle ausgebaut werden. Mit einem Spezialwerkzeug werden die Ventilfedern gedrückt, die Keile entfernt und die Ventilfeder sowie die Ventilschaftdichtung entnommen. Die neuen Dichtungen werden eingesetzt und alles wieder montiert. Der komplettierte Zylinderkopf wird anschließend mit einer neuen Zylinderkopfdichtung und neuen Zylinderkopfschrauben auf den Motorblock geschraubt. Dann muss der Mechaniker

Zahnriemen oder Steuerkette wieder richtig ansetzen und alle zuvor demontierten Teile, Kabel, Leitungen und Verkleidungen wieder montieren.

Aufwand des Wechsels einer Ventilschaftdichtung

Je nach Motortyp und Modell unterscheiden sich die einzelnen Arbeitsschritte zwischen einem Skoda, einem BMW und einem Mitsubishi deutlich voneinander. In jeden Fall ist das Wechseln der Ventilschaftdichtungen immer eine aufwendige, anspruchsvolle und zeitraubende Prozedur. Selbstverständlich verwenden die bei Fairgarage gelisteten Werkstätten ausschließlich Originalteile oder Identteile für den Wechsel.

Kosten für den Wechsel der Ventilschaftdichtung

Es liegt auf der Hand, dass ein Wechsel der Ventilschaftdichtung nicht kostengünstig sein kann. Die Kosten für eine neue Ventilschaftdichtung an sich sind nicht hoch: Ein Satz Ventilschaftdichtungen ist für wenige Euros zu haben. Etwa 90 Prozent der gesamten Kosten entfallen auf die Arbeitszeit. Wobei es teurer ist an einem aufwändig konstruierten Reihensechszylinder 24 Dichtungen auszuwechseln als an einem normalen Vierzylinder acht Dichtungen. Abhängig davon, ob es sich um einen BMW, einen Golf oder um einen Opel handelt, kann der Wechsel durchaus einen halben oder sogar einen ganzen Arbeitstag dauern. Ein Gesamtpreis ab mittleren dreistelligen Bereich ist realistisch. Aber diese Kosten sind im Vergleich zu einem schwerwiegenden Motorschaden die bessere Option.