Bremsscheiben verschlissen

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Wann sind die Bremsscheiben verschlissen und müssen gewechselt werden?

Bremsscheiben unterliegen extremen Belastungen, Kräften und Temperaturschwankungen. Die Folge sind verschlissene Bremsscheiben. Um jederzeit die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten, sind die Bremsen zu erneuern, wenn sie zu stark abgenutzt sind. Erfahren Sie, wie man verschlissene Bremsscheiben erkennt, wie lange sie halten, welche Mindestdicke und Verschleißgrenze sie haben, sowie wann die verschlissenen Bremsscheiben zu wechseln sind. Zugleich können die die erwarteten Preise für den Scheibenwechsel bei Fachwerkstätten in Ihrer Umgebung kalkulieren und einen passenden Termin bequem online vereinbaren. 

Wie lange halten die Bremsscheiben?

Nahaufnahme der Bremsscheibe und der Beläge, liegend auf weißem Hintergrund

Ein festes Intervall, in dem der Bremsscheibenwechsel durchgeführt werden muss, gibt es nicht. Ob das Material noch in guten Zustand ist, ob es an der Zeit ist, die Bremsscheiben zu wechseln, hängt vom Verschleiß ab. Im Durchschnitt halten die Bremsscheiben ca. 100.000 Kilometern. Wie schnell die Scheiben verschleißen, ist abhängig vom jeweiligen Fahrzeug, Fahrstrecke, Fahrstil und auch der Qualität der Beläge und Bremsscheiben.  

Da an den vorderen Rädern höhere Bremskräfte auftreten als an den hinteren, entsteht an den vorderen Bremsscheiben auch ein höherer Verschleiß als an den hinteren.  

So sind zum Beispiel die BMW-Modelle überwiegend Fahrzeuge mit Heckantrieb. Dadurch kommt es zum Beispiel beim BMW E46 oft zu einem früheren Verschleiß der Bremsscheiben auf der hinteren Achse. Dass dann die hinteren Bremsscheiben schneller gewechselt werden müssen als vorne, ist naheliegend. 

Paradoxerweise können die Bremsscheiben auch dann verschlissen, wenn ein Fahrzeug nur selten bewegt wird. Dann bildet sich Rost und Dreck setzt sich auf den Scheiben ab, welcher dann die Bremsscheiben abschmirgelt. 

Wo liegt die Verschleißgrenze der Bremsscheiben?

Messen der Bremsscheibe

Die Frage, wann die Bremsscheiben verschlissen sind, beantwortet sich durch die sogenannte Mindestdicke (MIN TH) der Bremsscheibe. Die Hersteller geben hier ein Mindestmaß vor, das jede Scheibe haben muss. Die vom Hersteller definierte Mindestdicke ist am Außenrand oder am Scheibentopf der Bremsscheibe sowie im Servicehelft oder den technischen Daten des Fahrzeuges zu finden. Die Verschleißgrenze kann sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden. 

Wann müssen die Bremsscheiben gewechselt werden?

Messvorgang bei der Bremsscheibe

Sind die Bremsscheibe verschlissen, also beim Erreichen der vom Hersteller angegebenen Mindestdicke, sollten die Bremsscheiben gewechselt werden. Bremsscheiben werden immer inkl. Beläge pro Achse gewechselt.  

So schreibt BMW bei perforierten Bremsscheiben vor, neue Bremsbeläge nur dann einzubauen, wenn die Bremsscheibenstärke größer der Mindeststärke (MIN TH) ist. Liegt die Mindestdicke darunter, sind die Scheiben zu wechseln. Maßgebend hierfür ist die dünnste Stelle der Bremsscheibe im Bereich der Reibfläche. 

Verschlissene Bremsscheiben optisch erkennen

Oftmals lassen sich verschlissene Bremsscheiben auch durch eine optische Prüfung erkennen, wenn auch weniger genau als mit Messwerkzeugen: 

  • Findet sich am Scheibenrand ein deutlicher fühl- und sichtbarer Grat, ist die Scheibe auf „natürliche Weise“ abgenutzt. Der Grat entsteht dort, wo die Bremsbeläge nicht „zupacken“.  
  • Sind dagegen tiefe Rillen auf den Scheiben erkennbar, ist das Erneuern die einzige Option. Neue Beläge würden sonst wieder nur auf einen Teil der Scheibe zugreifen und dadurch extrem schnell verschleißen.  

So messen Sie die Dicke der Bremsscheiben selbst

Die Dicke der Bremsscheiben zu messen, ist eine wichtige Wartungsaufgabe, die Sie selbst durchführen können, um die Sicherheit Ihres Fahrzeugs zu gewährleisten. Hierfür benötigen Sie lediglich eine Schieblehre oder ein Mikrometer, um präzise Messungen vorzunehmen. Zunächst müssen Sie das Rad entfernen, um Zugang zur Bremsscheibe zu erhalten. Messen Sie an mehreren Stellen rund um die Scheibe, um eventuelle Abnutzungsunterschiede zu erkennen. Notieren Sie die Messwerte und vergleichen Sie sie mit den vom Hersteller angegebenen Mindestdicken. Liegt die Dicke unter diesem Wert, sollten die Bremsscheiben ausgetauscht werden, um die Bremsleistung zu erhalten. 

Mögliche Probleme und Mängel der Bremsscheiben

Nahaufnahme einer eingebauten, verschlissenen Bremsscheibe

Neben dem Erreichen der Verschleißgrenze gibt es noch weitere Anzeichen, die auf die möglichen Mängel der Bremsscheibe hindeuten. Bei diesen Anzeichen sollte die Bremsanlage vom Fachmann geprüft und ggf. erneuern werden. Auch in Rahmen der HU werden diese Punkte bei der Prüfung der Bremsscheiben unter der Lupe genommen. 

Bei diesen Anzeichen sollten die Bremsen vom Fachmann geprüft und ggf. erneuert werden:  

  • Ungleichmäßig verschlissene Bremsscheibe 
  • Riefenbildung, Kratzer und Rillen an der Bremsscheibe 
  • Rissbildung an der Bremsscheibe 
  • Blau verfärbte Bremsscheibe 
  • Druckstellen an den Anlageflächen der Bremsscheibe 
  • Verrostete Reibringflächen der Bremsscheibe 

 

Riefen, Kratzer und Rillen an der Bremsscheibe

Nahaufnahme der verschlissenen Bremsscheiben

Riefen, Kratzer und Rillen auf der Reibringfläche der Bremsscheibe werden häufig von kleinen Steinen und Schmutzpartikeln hervorgerufen, die sich auf dem Bremsbelag oder auf der Bremsscheibe festgesetzt oder verkantet haben. Erkennbar sind solche Probleme durch Geräusche am Rad bzw. an der Bremse und durch eine nachlassende Bremswirkung. Sofern im Riefengrund die Mindestdicke der Bremsscheibe nicht unterschritten wird, ist der Wechsel der Bremsscheibe nicht nötig. 

Rissbildung an der Bremsscheibe

Die oberflächigen Haarrisse im Bereich der Reibfläche der Bremsscheiben, die meistens über die gesamte Reibfläche der Scheibe verteilt sind, haben keinen negativen Einfluss auf die Funktion der Bremsscheibe.  

Dagegen sind die radial durchgehende über die Hälfte der Reibringbreite verlaufende sowie kürzere „aufklaffende“ Risse und Anrisse am Scheibenrand sind nicht oberflächlich und können zum Bruch der Bremsscheibe führen. 

Ungleichmäßig verschlissene Bremsscheibe

Ist die Bremsscheibe ungleichmäßig abgenutzt, deutet das auf Abweichungen im Rundlauf oder eine Unwucht hin. Ursache dafür ist dann oft eine ungleichmäßige Funktion des Bremssattels oder der Bremsscheibe. Der Autofahrer stellt dabei Vibrationen am Lenkrad, ein Pulsieren des Bremspedals und eine unregelmäßige Bremswirkung fest. Bei ungleichem Verschleiß ist die Scheibe zu wechseln, wenn eine Seite um mehr als 2 mm gegenüber der anderen Seite abgenutzt ist. 

Bremsscheiben blau angelaufen

Probleme mit der Bremse gibt es auch bei einer blau verfärbten Bremsscheibe. Die Verfärbungen entstehen durch zu große Hitze an der Scheibe, die von klemmenden oder festsitzenden Belägen verursacht wird. Entweder wurde der Wagen zuvor mit angezogener Handbremse gefahren oder die Bremskolben im Bremssattel sitzen fest. Bemerkbar ist das – neben der blauen Farbe an der Bremsscheibe – durch eine Überhitzung und ein leichtes Rubbeln der Bremse. 

Druckstellen an den Anlageflächen der Bremsscheibe

Finden sich an den Anlageflächen, wo die Beläge die Scheibe berühren, sichtbare Druckstellen (Bremsbelag-Abdrücke), ist die Ursache häufig mangelnde Reibung dieser Flächen. Es kann sich dann Schmutz dort festsetzen, der sogar bis zum Verziehen der Radnabe führen kann. Anzeichen für Probleme dieser Art können ein erhöhter Seitenschlag der Bremsscheiben sowie Flattern und Rubbeleffekte sein. Diese Druckstellen an sich haben keinen negativen Einfluss auf die Bremswirkung und sind daher kein Mangel. 

Verrostete Reibringflächen der Bremsscheibe

Verrostete Reibringflächen der verschlissenen Bremsscheibe

Auch nicht ungewöhnlich sind verrostete Reibringflächen an der Scheibenbremse. Als Ursachen kommen zu geringe Beanspruchung der Bremse in Betracht – meistens hervorgerufen durch längere Standzeiten oder einem Wasserschaden. Geräusche beim Bremsen oder auch eine unregelmäßige Bremswirkung deuten auf ein solches Problem hin. Die Korrosion allein bedeutet nicht, dass die Bremsscheiben zu erneuern sind. Wird in Rahmen der Prüfung festgestellt, dass die Bremswirkung wegen der Korrosion unzureichend ist, sind die Bremsscheiben zu wechseln. 

Regelmäßige Wartung und Prüfung der Bremsanlage in der Werkstatt

Prüfen der Bremsscheiben in einer Fachwerkstatt

Es lauern also viele verschiedene „Übeltäter“ darauf, die ganze Bremsanlage zu beschädigen und so die Sicherheit vieler Menschen zu gefährden. Regelmäßiges Prüfen der Bremsen im Rahmen der Inspektionen ist also ein Muss. Aber auch außerhalb der Wartungstermine ist das Prüfen der Bremsen durch einen Fachmann sicher kein Fehler (Urlaubsreise, Verkauf, Frühjahrs- bzw. Wintercheck etc.).  

Als Teil unseres Serviceangebots können Sie gerne den Bremsencheck und den Bremsenservice in unseren Partnerwerkstätten nutzen.