Autofolierung: Kosten, Vorteile, Tipps & Werkstattsuche

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Fahrzeugfolierung in der Werkstatt: Kosten, Vorteile und Tipps

Wer sich für Autofolierung interessiert, ist deshalb bei der FairGarage-Werkstattsuche richtig aufgehoben. Dort finden Sie geprüfte Fachbetriebe, die in der Lage sind, alle Fragen rund um das Thema Fahrzeugfolierung kompetent und schnell zu beantworten und Ihnen ein attraktives Angebot für optisches Tuning zu erstellen. Finden Sie eine passende Werkstatt in der Nähe und fragen Sie einen Besichtigungstermin bequem online oder telefonisch an.

Was es beim Folieren von Fahrzeugen zu beachten gilt, wo die Möglichkeiten und Grenzen dieses optischen Tunings liegen, klärt dieser Artikel.

Inhaltsverzeichnis:

Warum werden Fahrzeuge foliert?

Folierte Fahrzeuge gehören in Deutschland zum gewohnten Straßenbild. Einsatzfahrzeuge, Geschäftswägen, aber auch lokale und regionale Fahrzeugflotten wie Pflegedienste oder Fahrschulen setzen vermehrt auf bunt beklebte Autos als Hingucker, um ihre Dienstleistungen zu bewerben. Andersherum geben sich Hersteller alle Mühe, ihre Testfahrzeuge - die sogenannten „Erlkönige“ – möglichst unauffällig zu tarnen. Günstiger als eine herkömmliche Lackierung, aber mehrere Jahre haltbar und ebenso vielfältig wie eine traditionelle Beschichtung, stellt das Carwrapping auch für Privatpersonen eine interessante Alternative dar.

Wo liegen die Ursprünge des Carwrapping?

Die Anfänge der Fahrzeugfolierung reichen gut 100 Jahre zurück: In den 1930ern wurden erstmals Autos teilweise aufwändig beklebt. In den kommenden Jahrzehnten eroberte der Trend, sein Auto mit Vinylaufklebern zu versehen, die Straßen Amerikas. 3M entwickelte in den 1970ern die erste durchgängige Vinylfolie für Autobeschichtungen, die sich als haltbarer als die bisher üblichen Aufkleber erwies.

Bis das vollständige Carwrapping sich etablierte, dauerte es jedoch in die frühen 2000er Jahre: Zunächst als Schutz gegen Kratzer und Witterungseinflüsse gedacht, erkannten Pioniere der Folierung das optische Potential der „Komplettverkleidung“. Waren zunächst nur wenige Farben erhältlich, sind der Phantasie - ähnlich der Lackierung - heute fast keinerlei Grenzen mehr gesetzt. Mit einer Genauigkeit von über 98% stehen Autofahrern alle Möglichkeiten der Pantone Farbpalette zur Verfügung, zudem wird Künstliche Intelligenz dazu eingesetzt, neue auffällige Muster und Gestaltungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Welche Arbeitsschritte sind beim Folieren notwendig?

Vergleichbar zu einer traditionellen Fahrzeugbeschichtung ist auch das Car Wrapping ein Prozess in mehreren Arbeitsschritten. Um abschätzen zu können, wie viel Folie benötigt wird, ist ein Abmessen der Karosserie unverzichtbar. Als Faustregel kann die Länge des Autos mal 4 bis 4,5 Meter gelten. Manche Betriebe schneiden die Folienstücke nach der Vermessung bereits in den benötigten Größen vor.

Die Karosserie wird von Schmutz und Staub gesäubert sowie mit Spezialreinigern entfettet– nur so haftet die Folie später einwandfrei. Es folgt die eigentliche Folierung, auf die weiter unten genauer eingegangen wird. Direkt nach den Arbeiten sowie nach einigen Wochen wird eine End- sowie Nachkontrolle durch die ausführende Werkstatt empfohlen, um gegebenenfalls aufgetretene Probleme zu korrigieren.

Karosseriereparatur vor dem Folieren

Zur Vorbereitung der Karosserie gehört auch das Entfernen tiefer Kratzer im Blech, da diese auch nach dem Aufbringen der Folie sichtbar bleiben könnten. Der Untergrund wird angeschliffen, gefüllert und zu einer sauberen Oberfläche geschliffen, damit die Folie wie gewünscht haftet. Hier muss dann vor dem Folieren die Oberflächenspannung geprüft werden, um die Haftung der Folie zu garantieren.

Die folgenden Karosserie- und Lackreparaturen werden am häufigsten vor dem Folieren durchgeführt:

Die Farbauswahl: Was ist zu beachten?

Im Gegensatz zur traditionellen Fahrzeugbeschichtung spielt auch die bisherige Farbe des Autos eine Rolle: Moderne Lacksysteme sind in der Lage, mit ihrer hohen Deckkraft jeden Ausgangston „verschwinden zu lassen“. Anders sieht es bei der Folierung aus: Am besten eignen sich als Grundfarbe dunkle Töne wie schwarz - scheinen diese an gewissen Stellen durch, nimmt das Auge dies als Schatten und nicht als Fehler wahr.

Hatte das Fahrzeug bisher eine Farbe, die in scharfem Kontrast zur neuen steht, ist besonders genaues Arbeiten gefragt: Vor allem Weiß oder kräftige Rottöne bleiben sonst sichtbar. An Sicken und Kanten sollte der Handwerker deshalb möglichst zwei Folienstücke überlappend anbringen bzw. möglichst weit auch in die unsichtbaren Teile „hineinarbeiten“ - etwa bei Türinnenseiten, Kofferraumdeckeln oder Motorhauben. Nur so bleibt die ursprüngliche Farbe komplett unsichtbar.

Wie funktioniert das Folieren eines Fahrzeugs in der Praxis?

Im Grunde wird beim Carwrapping eine selbstklebende Folie über die Oberflächen es Autos gezogen. Solange die Folie nur auf dem Lack liegt, kann diese noch in die richtige Position gebracht werden. Mit einem Rakel wird das Material blasenfrei aufgedrückt. Erst diese mechanische Einwirkung aktiviert den Kleber und sorgt für eine einwandfreie Haftung. Eine Schutzfolie auf der farbgebenden Folie verhindert bei manchen Anbietern Kratzer. Um Übergänge zu gestalten, wird die Folie mit einem scharfen Teppichmesser/ Cuttermesser nicht durchgeschnitten, sondern nur angeritzt. So entsteht eine Sollbruchstelle, an der entlang der Anwender die Folie abziehen kann.

Folieren mit dem messerlosen Klebeband

Eine andere Schnittmethode ist das sogenannte knifeless tape, zu deutsch das messerlose Klebeband. Es wird zum Beispiel an Farbübergängen eingesetzt und an den markierten Stellen aufgeklebt. Auf der Mitte des Klebebandes ist ein Nylon- oder Stahlseilfaden aufgebracht, der die Folie von unten her schneidet. Diese wird über das Klebeband augebracht und richtig positioniert. Das „knifeless tape“ macht den Einsatz eines Messers überflüssig und reduziert das Risiko, den Fahrzeuglack zu verletzen. Wird mehrfarbig foliert, werden die Streifen oder Muster exakt ausgemessen und auf der Karosserie markiert. Die verschiedenfarbigen Folien werden überlappend aufgebracht.

Komplexer ist das Folieren von Ecken und Kanten, etwa bei Kotflügeln oder Stoßfängern. Hier machen sich die Anwender die Wärmeempfindlichkeit des Materials zu Nutze: Die Folie lässt sich erhitzen und in diesem Zustand besonders gut dehnen und spannen. Wird sie später noch einmal erwärmt, schrumpft sie zurück und passt sich dem Untergrund somit an – der sogenannte Memory Effect.

Wie unterscheidet sich Carwrapping von Schutzfolierungen?

Eine andere Technik kommt beim Aufbringen von Lackschutzfolien zum Einsatz. Dort wird eine Polyurethanfolie nass auf das Fahrzeug aufgetragen, hierzu nimmt man eine Verklebeflüssigkeit oder aber ein Application Gel des Folienherstellers. Moderne Produkte, wie zum Beispiel die ORAGUARD 2815GF+, weisen eine Haltbarkeit von 10 Jahren auf.

Worauf kommt es bei der Materialauswahl an?

Neben der Farbe der Folie spielt natürlich auch die Qualität eine Rolle bei der Auswahl des richtigen Materials. Entscheidend sind vor allem der Preis (zwischen 20 und 25 Euro pro Quadratmeter für Standardfarben) sowie die Effizienz und Geschwindigkeit bei der Applikation. Um Fehler beim Aufkleben zu vermeiden, kommt es etwa auf die Repositionierbarkeit an: Kleberkügelchen dienen als „Distanzhalter“, so dass das Material auf der Karosserie hin- und herbewegt werden kann. Erst, wenn der Anwender Druck auf die Folie ausübt, wird der Klebstoff aktiviert und das Material haftet auf dem Blech oder lackierten Kunststoff. Für die Wirtschaftlichkeit ist zudem entscheidend, dass ein geschulter Mitarbeiter in der Lage ist, die Folie alleine zu verarbeiten.

Was kostet eine Autofolierung?

Wie immer hängt die Höhe der Werkstattrechnung vom eingesetzten Material, den nötigen Vorarbeiten und der Arbeitszeit ab. Anders als bei einer klassischen Lackierung werden die Kosten zudem aber auch noch von der Karosserie an sich bestimmt: Ist diese mit besonders vielen Sicken, Kanten, Lufteinlässen und komplexen Formen ausgestattet, erhöht dies den Arbeitsaufwand für professionelles Folieren erheblich.

Die Leipziger Fahrzeugprofis von tripleschicht wiesen Anfang 2022 beispielhaft Kosten von 2.300 Euro für einen Golf VIII und 2.800 Euro für einen Mini Cooper mit einem Standardfarbton aus - aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen dürften die Rechnungen aktuell wahrscheinlich rund 500 Euro höher ausfallen.

Auch Folienhersteller ORAFOL rechnet im Schnitt für den Farbwechsel von schwarz auf Grün bei einem Golf Kombi mit Kosten von rund 3.000 Euro in den verarbeitenden Betrieben (4/2024). Schon bei den Materialkosten ergeben sich allerdings Unterschiede zwischen 500 Euro für einfache Folien und bis zu 2.500 Euro für Struktur- oder Flipfolien, die ihre Farbe je nach Lichteinfall ändern.

I m Vergleich zur herkömmlichen Komplettlackierung besteht trotzdem erhebliches Einsparpotenzial: Auch aufwändigere Wrappings kosten in der Regel nur rund ein Drittel einer klassischen Lackierung und sind - je nach verwendetem Material – durchaus widerstandsfähig.

Wir lange haltet die Autofolierung?

ART DER FOLIE MAX. HALTBARKEIT
Schwarz, Weiß 12 Jahre
Farbig 10 Jahre
Metallic 5 Jahre
Sonderfarben (Beispiele: Kupfer, Orientbraun met.Bronze, Pyrit, Graphit met. Rotgold L met., Perlmutt) 3 Jahre

Ob diese Haltbarkeiten im Einzelfall erreicht werden, hängt zum Beispiel davon ab, ob das folierte Fahrzeug überwiegend in einer Garage abgestellt wird oder unter Bäumen oder in einem Industriegebiet Umwelteinflüssen ausgesetzt ist.

Fahrzeugpflege nach dem Folieren

Um sein Fahrzeug bestmöglich zu pflegen, sollte es regelmäßig - idealerweise von Hand, ansonsten in einer textilen Waschanlage - gewaschen werden. Direkt nach der Folierung empfiehlt Uwe Zimmermann, Anwendungstechniker bei ORAFOL, zudem eine Versiegelung, deren Kosten bei rund 100 Euro liegen, wenn der Besitzer selbst Hand anlegt.

Kann ich mein Fahrzeug selbst folieren?

Professionelle Fahrzeugfolien sind bei verschiedenen Anbietern und natürlich im Internet erhältlich, wo auch eine Menge an Informationsvideos rund um das Car Wrapping zu finden ist. Zudem ist das notwendige Werkzeug mit einem Fön, Rakeln sowie scharfen Teppichmessern beziehungsweise Finelinern relativ überschaubar. Dennoch sollte im Hinblick auf ein einwandfreies Arbeitsergebnis von Do It Yourself-Versuchen abgesehen werden.

Auch die Folierung von Fahrzeugen erfordert handwerkliches Geschick, ein geschultes Auge und viel Erfahrung, vor allem wenn die Ursprungsfarbe des Autos komplett unsichtbar gemacht werden soll. Folienhersteller bieten Anwendern deshalb spezielle Carwrapping-Schulungen an, in denen Wissen aufgebaut und vorhandenes Know-how aufgefrischt werden kann.