Anhängerkupplung nachrüsten: Wie hoch sind die Kosten?

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Anhängerkupplung nachrüsten: Kosten, Unterschiede, Ratgeber und Werkstattsuche

Für den Transport von Fahrrädern, Wohnwagen oder Anhängern bietet sich die nachträgliche Montage einer Anhängerkupplung an. Erfahren Sie, welche Arten von Anhängerkupplungen es gibt, wie die Montage in der Werkstatt abläuft, was beim Nachrüsten zu beachten ist und wie sich die Kosten für den Einbau zusammensetzen.

Lassen Sie sich bei einer Autowerkstatt in Ihrer Nähe beraten, welche Optionen für das Nachrüsten der Anhängerkupplung an Ihrem Auto gibt. Mit der Werkstattsuche von FairGarage finden Sie schnell und unverbindlich Kfz-Werkstätten in Ihrer Umgebung. Dabei können Sie Kundenbewertungen vergleichen und Ihre Anfrage an eine Werkstatt Ihrer Wahl direkt stellen.

In diesem Artikel finden Sie die folgenden Informationen zum Nachrüsten der Anhängerkupplung:

Welche Arten von Anhängekupplungen gibt es?

Nachgerüstete Anhängerkupplung in schwarz

Bei einem gewöhnlichen Pkw im europäischen Raum werden nahezu ausschließlich Kugelkopfkupplungen verbaut. Es gibt zwar noch weitere Typen, wie etwa Bolzen- oder Maulkupplungen bei Lkws oder Landmaschinen. Auch die Anhängerkupplungen von US-amerikanischen Fahrzeugen können sich von jenen in Europa unterscheiden. Diese werden hier aber nicht berücksichtigt.

Bei der Kugelkopfkupplung gibt es auch noch Unterschiede in der Ausführungsart. Dabei unterscheidet man neben einer starren Vorrichtung auch eine schwenkbare sowie abnehmbare Vorrichtung. Zwar ist eine starre AHK die günstigste Option, die teureren abnehmbaren, schwenkbaren Anhängerkupplungen bieten aber einige Vorteile.

Was kostet es, eine Anhängerkupplung nachrüsten zu lassen?

Die Gesamtkosten zum Nachrüsten einer Anhängerkupplung setzen sich aus den Kosten für das Material, den Kosten für den Elektrosatz sowie die Kosten für die Montage in der Werkstatt zusammen.

Je nach Art der Anhängerkupplung unterscheiden sich die Materialkosten: Die günstigsten Varianten sind die starren AHK – die Kosten dafür beginnen ab ca. 100 EUR. Ab etwa 250 EUR starten die Preise für abnehmbare Modelle. Schwenkbare Modelle kosten bereits ab etwa 500 EUR.

Starre Anhängekupplung

Die starre Anhängekupplung ist fest mit dem Fahrzeug verbunden und dauerhaft sichtbar. Die starre AHK wird je nach Fahrzeugmodell entweder angeschraubt oder angeschweißt. Da für diese Form ohne Vorbereitungsarbeiten genutzt werden kann, ist sie vor allem bei Vielfahrern im Anhängerbetrieb beliebt. Die starre AHK kann dabei vor allem durch den günstigen Preis überzeugen. Durch den permanenten Überstand der Kupplung hinter dem Fahrzeug kann sie jedoch beim Parken oder Be- und Entladen stören. Das Fahrzeug ist eben mit AHK immer ein paar Zentimeter länger. Wer eine Park Distanz-Kontrolle (PDC) besitzt würde diese andauernd zum Piepen bringen, weil der Kugelkopf in den überwachten Bereich reicht.

Würde eine starre Anhängerkupplung das Nummernschild verdecken, darf nur eine schwenkbare oder abnehmbare Anhängerkupplung nachgerüstet werden. Sobald der Anhänger abgehängt wird, muss auch das Nummernschild wieder sichtbar sein und deshalb die Anhängekupplung weggeklappt oder entfernt werden. Damit kann die PDC auch wieder verwendet werden.

Abnehmbare Anhängerkupplung

Variabler einsetzbar ist hier eine abnehmbare Anhängerkupplung. Diese Form kann nach Bedarf abgenommen und separat verstaut werden; wird sie benötigt muss sie wieder anmontiert werden. Eine abnehmbare AHK ist in der Regel teurer als eine starre.

Schwenkbare Anhängerkupplung

Abhilfe schafft eine schwenkbare Anhängerkupplung. Diese Bauart lässt sich hinter der Stoßstange verstecken und wieder hervorschwenken, wenn sie gebraucht wird. Somit verbindet diese Form permanente Verfügbarkeit mit einer  Verstaumöglichkeit nach Bedarf. Bitte beachten Sie, dass diese Art der Anhängerkupplung nicht für alle Autos geeignet ist, da für die Schwenkfunktion ausreichend Bauraum hinter der Stoßstange vorhanden sein muss. Der Preis für eine schwenkbare AHK ist in der Regel deutlich höher als bei starren und abnehmbaren Anhängerkupplungen.

Kosten für den elektrischen Kabelsatz

Beim Elektrosatz unterscheidet man zwischen 7-poligen und 13-poligen Anhängersteckern. 7-polige Stecker umfassen nur die Grundbeleuchtung wie Blinker und Bremslicht. 13-polige Stecker umfassen unter anderem auch eine Steckerbelegung für Rückfahrlicht und Nebelschlussleuchte. Für Anhänger, welche nach dem 10.07.2011 hergestellt wurden, ist ein 13-poliger Stecker verpflichtend; daher verfügt die Mehrheit der heute betriebenen Konfigurationen über solche Stecker.

Montagekosten für die Nachrüstung einer AHK

Die Montagekosten sind von der Zugänglichkeit des hinteren Querträgers abhängig. Der durchschnittliche Arbeitsaufwand beim Nachrüsten der Anhängerkupplung beläuft sich auf etwa 2 bis 3 Stunden für die Montage sowie zusätzlich circa 1 bis 1,5 Stunden für den Einbau der Elektronik. Der Preis für die Montage verändert sich je nach Fahrzeugtyp und je nach AHK-Typ.

Welche AHK eignet sich am besten für mein Auto?

Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, ob sich eher eine starre, abnehmbare oder schwenkbare Anhängerkupplung am besten für Sie eignet, können Sie folgende Fragen mit einbeziehen:

  • Wie oft wird die Anhängerkupplung gebraucht? Für die wöchentliche Nutzung eignet sich am besten die günstigere starre AHK. Wird die Anhängerkupplung seltener gebraucht, ist eine abnehmbare oder schwenkbare AHK sinnvoll.
  • Für welche Zwecke wird die Anhängerkupplung eingebaut? Brauchen Sie eine Anhängerkupplung für einen Fahrradträger, für einen Wohnwagen, einen Pferdeanhänger oder Bootsanhänger? Nutzer von Wohnmobilanhängern verwenden häufig schwenkbare Modelle, da die AHK nur zu bestimmten Zeiten im Jahr im Einsatz ist.
  • Welche AHK lassen sich an Ihr Fahrzeug montieren? Anhängerkupplungen werden grundsätzlich von den Herstellern auf den konkreten Fahrzeugtyp abgestimmt. Außerdem ist es von jeweiligem Auto abhängig, welche Art der AHK sich nachrüsten lässt. So kann beispielsweise an bestimmten BMW 1er - Modellen keine starre AHK montiert werden.
  • Ist die Anhängerkupplung in der EU zugelassen? Achten Sie beim Kauf auf Erstausrüsterqualität sowie das ECE-Prüfzeichen. So ist sichergestellt, dass das Bauteil innerhalb der EU zugelassen und eine zusätzliche Prüfung und Eintragung entfallen kann.
  • Steht sie der PDC im Weg? (Begründung siehe oben)
  • Verdeckt sie das Nummernschild? (Begründung siehe oben)

Lassen Sie sich bei einer Kfz-Werkstatt beraten, welche Möglichkeiten es für die Nachrüstung gibt.

Wie läuft die Nachrüstung in der Werkstatt ab?

Anhängerkupplung wird in der Werkstatt nachgerüstet

Der Gesamtaufwand beim Nachrüsten der Anhängerkupplung sowie die benötigte Zeit und schließlich der Preis unterscheidet sich je nach Fahrzeugtyp und je nach Modell der AHK. Es kann gegebenenfalls zu Zusatzarbeiten (z.B. Ausschneiden der hinteren Stoßstange, aufwendigere Verlegung der Elektronik) kommen. Solche zusätzlichen Kosten sind in einem verbindlichen Kostenvoranschlag angegeben, der Grundlage des anschließenden Nachrüstauftrags ist.

Für das Nachrüsten der Anhängerkupplung sind grundsätzlich folgende Arbeitsschritte notwendig, welche sich von Fahrzeugtyp zu Fahrzeugtyp sowie von der Art der AHK unterscheiden können:

  • Zuerst muss die hintere Stoßstange abmontiert werden. Es ist möglich, dass zur Demontage der hinteren Stoßstange auch die Heckleuchten ausgebaut werden müssen. Gegebenenfalls muss die Stoßstange ausgeschnitten werden, damit sie nicht mit der AHK kollidiert.
  • Danach wird der originale Querträger demontiert, durch den Querträger des Bauteilsatzes ersetzt und mit den Bolzen am Auto verschraubt.
  • Anschließend werden die Kabel des Komplettsets mit der Bordelektronik des Autos verbunden sowie die Steckdose für die Anhängerkupplung montiert.
  • Abschließend wird die hintere Stoßstange wieder am Fahrzeug montiert.

Ist eine Anhängerkupplung eintragungspflichtig?

Sofern das Fahrzeug für den Anhängerbetrieb geeignet und die Anhängerkupplung mit einem ECE-Prüfzeichen versehen ist, ist keine weitere Freigabe bzw. keine Eintragung seitens einer Prüforganisation wie z.B. TÜV oder DEKRA erforderlich. Hier sind Nachrüstsysteme der Hersteller wie beispielsweise von Opel, Mazda oder Renault von Vorteil, da sie sie für den jeweiligen Fahrzeugtyp geeignet und schon in die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) des Fahrzeugs integriert sind.

Anhängerkupplungen ohne entsprechende EU-Zulassung müssen durch eine technische Prüfstelle (wie z.B. TÜV oder DEKRA) geprüft und eingetragen werden. Was man dabei erhält ist ein „Teilegutachten für nachträglich eingebaute Teile“. Die Papiere für die eingebaute Anhängerkupplung sind in jedem Fall im Fahrzeug mitzuführen.

Bei der Fahrzeugversicherung ändert sich nichts, wenn eine Anhängerkupplung nachgerüstet wird. Sie ist mit der bestehenden Police abgedeckt.

Zusatzkosten beim Eintragen der Anhängerkupplung ohne EU-Zulassung

Die Eintragung der Anhängerkupplungen ohne entsprechende EU-Zulassung verursacht zusätzliche Kosten.  Liegt für die nachgerüstete Anhängerkupplung eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) vor, spricht man hier von einer Änderungsabnahme. Die Kosten dafür liegen bei etwa 50 Euro (Stand 2021). Liegen dagegen keine Prüfzeugnisse für die eingebaute AHK vor, ist das Teilegutachten erforderlich, um Einzelbetriebserlaubnis zu bekommen. Die Kosten für das Gutachten inkl. Belastungstests können sich im niedrigen dreistelligen Bereich bewegen. Hat man bei einer Polizeikontrolle keine ABE werden z.Z. 50 Euro Bußgeld fällig.

An welchen Autos darf man eine Anhängerkupplung nachrüsten?

Anhänger und Anhängerkupplung

Ob mit einem Auto überhaupt ein Anhänger betrieben werden kann, steht in der Zulassungsbescheinigung Teil I. Hier wird unter den Feldern O.1 und O.2 (bzw. bei älteren Papieren unter Punkt 28 und 29) der Wert der technisch zulässigen Anhängelast gebremst bzw. ungebremst in Kilogramm vermerkt. Sind diese Felder mit einem Strich (-) befüllt, eignet sich das Auto nicht für einen Anhängerbetrieb.

Weitere wichtige Kriterien für eine AHK sind die Stützlast und der sogenannte D-Wert. Die Stützlast ist diejenige Kraft, welche von oben auf die Anhängerkupplung maximal wirken darf. Der D-Wert dient zur Berechnung der maximal erlaubten Anhängelast für die Anhängerkupplung. Dieser Wert ist in das Typenschild der Anhängerkupplung geprägt.

Anhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse bis 750 kg dürfen von Personen mit der Führerscheinklasse B bewegt werden. Anhänger über 750 kg dürfen nur von Personen der Führerscheinklasse B bewegt werden, wenn die Gesamtmasse von Auto + Anhänger insgesamt 3,5 Tonnen nicht übersteigt. Für darüber hinausgehende Gesamtmassen sind weiteren Bescheinigungen notwendig.

Was ist beim Einbau der AHK bei E-Autos zu beachten?

Eine besondere Stellung nehmen Anhängerkupplungen bei Elektroautos ein. Dabei ist die AHK eher für das Ziehen von leichten Gegenständen vorgesehen, da jegliches Zusatzgewicht die Reichweite verringert und manche Batterien nicht für die Dauerbelastung eines Anhängerbetriebs ausgelegt sind. Während einige Modelle, wie beispielsweise jene von Tesla oder Mercedes, eine Anhängelast erlauben, ist bei anderen Modellen wie etwa beim Hyundai Kona Electric, dem Kia e-Soul oder dem e-Niro nur eine Stützlast erlaubt. Diese Elektroautos eignen sich also vornehmlich für den Einsatz von Fahrrad- oder Skiträgern. Auch bei Elektroautos empfiehlt sich der Rat einer Werkstatt über die Möglichkeiten einer AHK.

Kann man die AHK selbst nachrüsten?

Mit genügend technischem Know-how, Geschick und dem passenden Werkzeug könnte man grundsätzlich eine Anhängerkupplung auch selbst nachrüsten, jedoch empfiehlt es sich, dies von einer Werkstatt durchführen zu lassen. So kann sichergestellt werden, dass eine passende Anhängerkupplung für das Auto verbaut, fachgerecht montiert und die dazugehörige Elektronik richtig installiert wird. Darüber hinaus wird auch ein Funktionstest durchgeführt. Vor allem, wenn die Stoßstange für die Nachrüstung modifiziert werden muss, empfiehlt sich der Einbau in einer Werkstatt.